Demografiepolitik in Thüringen
Die aktuelle Bevölkerungsentwicklung in Thüringen ist Abbild der demografischen Veränderungen seit 1990. Sie verdeutlicht eine räumliche und zeitliche Differenzierung demografischer Prozesse. Einer schrumpfenden Bevölkerung in den Landkreisen steht ein moderates Wachstum in den großen kreisfreien Städten gegenüber. Die starke Abwanderung Anfang der 1990er und 2000er Jahre sowie der deutliche Geburtenrückgang nach der Wiedervereinigung prägen die demografische Situation nachhaltig. Zudem hat sich die Altersstruktur des Landes verändert: einer wachsenden Zahl älterer Menschen steht eine kleiner werdende Gruppe an Kindern und Jugendlichen gegenüber. Die Zuwanderung von Schutzsuchenden, die ab 2014 zu einem meist positiven Wanderungssaldo führte, konnte den generellen Trend der Bevölkerungsentwicklung in Thüringen nicht aufhalten.
Die demografischen Entwicklungen im Freistaat stellen die Tragfähigkeit vorhandener Strukturen vor erhebliche Herausforderungen und erfordern Handlungs- und Anpassungsstrategien. Sie bieten zugleich die Möglichkeit, neue Konzepte zu er-proben und verstärkt nach innovativen, bürgernahen Lösungen zu suchen. Die Thüringer Landesregierung versteht die Gestaltung des demografischen Wandels als eine ressortübergreifende Aufgabe mit Prozesscharakter.